Dienstag, 26. Juni 2007

Reine Musikdownloads in den Charts

In Deutschland werden am 13. Juli erstmals aussagekräftige Charts veröffentlicht. Titel in digitaler Form erhalten ein grösseres Gewicht. Die Musikindustrie hat zwar bereits im Jahr 2004 begonnen Downloads in den Charts zu berücksichtigen, die bisherige Zählform bildete die Beliebtheit eines Tracks jedoch nicht vollständig ab. Die Hitparade war deshalb nicht repräsentativ, weil nur Titel berücksichtigt wurden, welche auch auf einem Tonträger im Handel erhältlich waren.

Jetzt geht man neue Wege. Künftig werden in den Charts auch Titel mitgezählt, welche man einzig und allein in digitaler Form kaufen kann (Digital-Only-Releases). Zudem entscheidet im Gegensatz zu früher der Umsatz über die Chartplatzierung und nicht die Anzahl der verkauften Titel.

Dies ermöglicht unbekannten Bands eindeutig bessere Möglichkeiten eine grössere Masse anzusprechen. Jene Songs, die im Internet sehr beliebt sind und sich dementsprechend auch verkaufen, erhalten auf diese Weise eine Plattform, um zusätzliche Aufmerksamkeit zu erregen. Die Platzierung der Musik in Download Shops ist für kleine Labels und aufstrebende Bands wesentlich einfacher und konstengünstiger als in physischer Form in Plattenläden. Die Marktmacht der grossen Plattenfirmen bröckelt mehr und mehr. Eine weitere Einstiegsbarriere in den Musikmarkt ist gefallen - gleichzeitig ist eine grosse Ungerechtigkeit beseitigt worden.

Donnerstag, 21. Juni 2007

FFBD goes Zurich

Freaky Funky Beer Doze ist eine 10-köpfige Band, deren Mitglieder in der Ostschweiz und im Mittelland verstreut ihren beruflichen Verpflichtungen nachgehen. Es braucht viel Herzblut von allen Beteiligten, um eine Band mit so vielen Individuen lebendig zu gestalten. Die Freude gemeinsam innovative Musik zu erschaffen, schweisst uns seit Jahren zusammen. Es ist ein grosses Glück, dass wir uns alle in dieser Band persönlich hervorragend verstehen, einen musikalischen Stilmix kreieren, der uns allen gefällt und die instrumentale Zusammensetzung in dieser aussergewöhnlichen Formation absolut passt.

Der Proberaum in Sennwald ist geografisch nicht ideal gelegen, weil er sich im Radius unserer Wohnorte an der östlichen Tangente befindet. Er liegt jedoch mehr oder weniger im Kerngebiet von FFBD, was ein wichtiges Bindeglied zu unserer Herkunftsregion, dem Sarganserland, darstellt. Einen optimalen Standort in der Mitte zu bestimmen ist jedoch unmöglich, da sich dort massive Berge befinden...

Deshalb haben wir uns entschieden neue Wege zu gehen. Um die Proben effizienter zu gestalten, werden wir ebenfalls einen Proberaum im Grossraum Zürich beziehen. Dies ermöglicht endlich, dass dezentral geprobt werden kann. Auf diese Weise können öfters und spontaner in kleinen Gruppen spezifische Proben stattfinden. Zudem bietet es uns die Möglichkeit bei Probetagen mit der ganzen Band zwischen den beiden Lokalen abzuwechseln. So ergibt sich ein gewisser Ausgleich in ökonomischer und zeitlicher Hinsicht, was den Anfahrtsweg betrifft.

Auch logistische Gründe sprechen für diese Variante. Mit Bern, Basel, St. Gallen, Winterthur und Luzern können von Zürich aus gleich mehrere grosse Städte der Schweiz innerhalb einer nützlichen Frist erreicht werden. Für Konzerte an Arbeitstagen erleichtert uns das den Transport der Musikanlage erheblich, da der Umweg über das St. Galler Rheintal vermieden werden kann.

FFBD nähert sich nun also auch geografisch einem grösseren Publikum... Auf zu neuen Taten!


Sonntag, 17. Juni 2007

Die digitale Revolution und motor.de...

Die digitale Welt bekommt eine immer bedeutendere Rolle im Musikgeschäft. Das Internet und die rasante Entwicklung im Multimedia-Bereich lassen viele Grenzen verschmelzen. Eine ganze Reihe von bisherigen Geschäftsmodellen scheint nicht mehr zu funktionieren. Neue Ideen tauchen auf und sind erfolgreich. Wie ich glaube, wendet sich aus der Sicht des Konsumenten vieles zum Guten.

Wenn man sich für Musik interessiert, dann hat man heute auf unzähligen Plattformen die Möglichkeit neue Künstler zu entdecken. Von youtube bis myspace wird man mit aufstrebenden Bands bombardiert. Die Konkurrenz im Geschäft ist so hart wie noch nie - das ganze Angebot prallt ungebremst aufeinander. Die grosse Schwierigkeit für den Hörer besteht darin, die richtige Musik zu finden. Die grossen Plattenfirmen verlieren mehr und mehr ihre Marktmacht und somit die Fähigkeit eine Vorauswahl zu treffen. Deshalb werden andere Institutionen immer wichtiger, welche diese Rolle übernehmen. Gerade in Bezug auf die Klangqualität ist dies ein wichtiger Punkt, wenn man als Musikliebhaber nicht stundenlang planlos das ganze Internet durchackern möchte.

Tim Renner
, ehemaliger Chef von Universal Deutschland, hat mit motor.de eine interessante Plattform geschaffen. Sie bietet neben einem alternativ ausgerichteten Internetradio auch viele andere spannende Features. Von News aus dem Underground bis hin zu einem digitalen Fernsehkanal ist alles vertreten. Es lohnt sich wirklich vorbei zu schauen, vor allem wenn man handgemachte Musik mag...

Montag, 11. Juni 2007

Internationale Bandportale

Freaky Funky Beer Doze arbeitet weiter an seiner Internetpräsenz. Seit ein paar Tagen ist die Band nach 6degrees (Schweiz) und myspace (International) auf zwei weiteren Bandportalen vertreten. Es handelt sich hierbei um DOOLOAD und zicmeup.

DOOLOAD ist eine deutschsprachige Seite und grundsätzlich sehr ähnlich zu 6degrees und myspace. Die Erstellung des Profils ist dabei ausserordentlich einfach. Da man aus vielen Vorlagen auswählen kann, erreicht man innerhalb einer nützlichen Frist ein ansprechendes Profil. Die Seite enthält die üblichen Features: man kann seine Musik präsentieren, Bilder hochladen, Konzerttermine veröffentlichen, Informationen zur Band bereitstellen etc. Als normaler User kann man sich Playlisten erstellen und viele Songs runterladen, die von den unzähligen Bands zur Verfügung gestellt werden.

Die zweite Plattform, zicmeup, konzentriert sich auf den französischen Sprachraum. Eröffnet wurde sie erst kürzlich. Bis jetzt kann man sich als Band aus Frankreich, Belgien, Luxenburg, Quebec und der Schweiz registrieren. Gerade für Bands aus der deutschsprachigen Schweiz ist das eine gute Gelegenheit, um sich im französischen Sprachraum präsentieren zu können. Auch hier gibt es als Hörer sehr viel zu entdecken, zumal die französische Musik grossen Wert auf ihre Eigenständigkeit legt (Kennt ihr beispielsweise Louise Attaque? Oder Kyo? Oder Matmatah?). Im Gegensatz zu den anderen drei Plattformen steht hier meiner Meinung nach die Musik noch mehr im Mittelpunkt, weil die graphischen Optionen ziemlich eingeschränkt und bescheiden sind. Dies finde ich aber nicht zwingend schlecht!

Für Freaky Funky Beer Doze wird die ganze Sache mit diesen verschieden Plattformen erst wirklich interessant, wenn wir die neuen Songs präsentieren können. Das dauert noch eine Weile, aber dann darf man gespannt sein, was passiert...

Samstag, 9. Juni 2007

Staatliche Förderung?

Sozioland, ein Online-Meinungsportal, hat kürzlich eine Umfrage zu verschiedenen Aspekten der schweizerischen Musikszene gestartet. Es wirklich interessant an der Umfrage teilzunehmen. Eine Frage im Zusammenhang mit einer bestimmten Antwortmöglichkeit hat mich dabei besonders beschäftigt.

Die Frage: Was glauben Sie, warum schaffen nur wenige Schweizer Musiker/Bands den Schritt ins Ausland?

Die Anwort: Zu wenig Förderung von staatlicher Seite (39 Prozent stimmten zum Zeitpunkt meiner Veröffentlichung diesem Punkt zu).

Beinahe vier von zehn Individuen finden, dass mangelnde staatliche Unterstützung ein Grund dafür sind, dass Schweizer Künstler im Ausland keinen Erfolg haben. Ich bin da ganz anderer Meinung und sehe andere Probleme für diese Tatsache. Meiner Meinung nach ist die fehlende Ausdauer von Bands ein viel triftigerer Grund. Internationale Bands wie REM haben sich jahrelang durchgekämpft, bis sie erfolgreich waren. Ein anderes Beispiel sind die Toten Hosen. Sie haben Mut gezeigt und den deutschen Musikmarkt revolutioniert, indem sie eine eigene Plattenfirma gegründet und lediglich den Vertrieb eines Majorlabels genutzt haben. Auf diese Weise haben sie die Marktmacht der grossen vier Plattenfirmen (Big Four) durchbrochen und den Weg für andere Bands geebnet (wie die Fantastischen Vier, die einen ähnlichen Vertriebsweg eingeschlagen haben). Die aufgezählten Bands habe ich nicht wegen ihrer Musik erwähnt, sondern weil sie Beispiele dafür sind, dass auch im Ausland den Bands nichts geschenkt wird.

Was soll denn staatliche Unterstützung wirklich bringen? Wird auf diese Weise die Qualität der Musik oder der Wille von Bands zum Durchhalten nachhaltig gesteigert? Wird die Band X im Ausland erfolgreich, weil sie von staatlicher Förderung profitieren konnte?

Wohl kaum... Die Bedingungen in der Schweiz sind nämlich alles andere als schlecht. Die Dichte der Auftrittsmöglichkeiten mit den unzähligen Openairs und Festivals (auf dieser Seite) ist einzigartig auf der Welt. Da muss man sich allerdings durchkämpfen, Leistung zeigen und das Publikum begeistern. Ehe man die Konsumenten des Heimmarktes nicht überzeugt hat, ist der Sprung ins Ausland sowieso sehr schwierig. Staatliche Förderung führt wie in anderen Bereichen dazu, dass Leute zum Musikmachen bewegt werden, die sonst nicht musikalisch tätig wären. Ähnlich wie in der Landwirtschaft erzeugt die staatliche Subvention 'ein Butterberg' von Bands, die niemand hören will. Ich nehme mal an, dass in liberal geprägten Ländern wie den USA oder Grossbritannien, den Mutterländern der Rockmusik, Bands überhaupt nicht unterstützt werden. Es gibt dort einfach eine riesige Konkurrenz von Gruppen, die ihr ganzes Leben für den musikalischen Durchbruch ausrichten. Davon schaffen es ein paar wenige Bands. Diese sind schlussendlich auch bei uns bekannt, weil sie wirklich gut sind.

Freitag, 1. Juni 2007

Heute vor 40 Jahren...

Die Beatles veröffentlichten vor 40 Jahren, am 1. Juni 1967, ihre legendäre LP Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band. Es gilt als eines der ersten Konzeptalben und ist sowohl künstlerisch wie auch kommerziell ein wichtiger Meilenstein in der Rock-Geschichte. Die 13 Songs überzeugen durch ihre Arrangements, die Vielfalt der Instrumente und durch die eingängigen Melodien. Es ist wirklich ein hervorragendes und zeitloses Album, das ich in meiner persönlichen Plattensammlung nicht missen möchte.

Obwohl die Musik schlussendlich nicht vergleichbar ist, geht Freaky Funky Beer Doze ähnliche Wege. Wir befinden uns inmitten der Aufnahmen für ein mitreissendes Debut-Album, welches musikalische Grenzen auslotet und manchmal überschreitet. Von Irish Folk, Rock und Ska bis hin zu Funk wird alles zumindest in gewissen Elementen vertreten sein. Die Scheibe wird sich durch viele verschiedene Teile in unkonventionellen Arrangements, mehrstimmigen Gesang, mitreissende Bläsersätze, herzzereissende Geigenpassagen und einen pulsierenden Beat auszeichnen.

Dieses Wochenende möchte wir die Leadgitarre und das Klavier komplett auf's Band bringen. Zudem müssen an der Geige noch kleine Korrekturen vorgenommen werden. Wir haben viel vor in den nächsten Tagen... Der Liveauftritt morgen Abend im Inside in Unterterzen SG ist gewissermassen eine schöne Zugabe. Wir freuen uns aber riesig unser ausgearbeitetes Programm in einem gemütlichen Rahmen endlich einmal auf der Bühne präsentieren zu können!