Mittwoch, 4. April 2007

Wie werden Künstler in Zukunft Geld verdienen?

Der Tonträgerverkauf ist rapide und stetig am sinken. Die Musikindustrie argumentiert, dass die Leidtragenden (neben ihnen selber natürlich) vor allem die Nachwuchskünstler sind. Wenn der Konsument diese Bands und Musiker nicht mit CD Verkäufen oder kostenpflichtigen Downloads unterstützt, wird ihre potentiell grosse Karriere bereits schon im Keim erstickt.

Stimmt diese Argumentation wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher... Ich denke mal, dass heute so viel Geld im gesamten Musikbusiness steckt wie nie zuvor. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Annahme meinerseits, denn ich verfüge über keine Zahlen, welche diese Behauptung belegen. Mit 'Musikbusiness' meine ich jedoch nicht einzig die Tonträger- und Veranstaltungsumsätze. Hinzu kommen Merchandisingartikel, die kostenpflichtige Benutzung von Musik in Werbungen und Filmen etc. Wenn der Gesamtumsatz tatsächlich so hoch ist wie nie zuvor, wo fliessen dann die ganzen Gelder hin? Die grossen Plattenfirmen und die kleinen, armen, unentdeckten Bands scheinen davon ja nicht zu profitieren.

Offensichtliche Profiteure von dieser Entwicklung sind zweifellos die grossen, bekannten Bands und die Veranstalter. Die Rolling Stones konnten im letzten Sommer in der Schweiz horrende Ticketpreise für ihr Openair Konzert verlangen. Ein Jahrzehnt davor konnte ich diese Band ungefähr zum halben Eintrittspreis bewundern. Die Festivaldichte in der Schweiz hat zur heutigen Zeit ein Ausmass erreicht (viele Links auf dieser Seite), welches wohl fast nicht mehr zu überbieten ist.

Bleiben die kleinen Bands wirklich auf der Strecke? Wenn das Geschäft der Veranstalter so lukrativ sein muss, dann braucht es auch immer mehr 'kleine' Bands, die zu 'grossen' Bands mutieren. Die grossen Plattenfirmen verlieren zusehends die Kontrolle und die Marktmacht über das Musikgeschehen. Mit dem Internet prallen alle Angebote aufeinander. Nachgefragte Bands setzen sich durch, wobei einzig und allein der Konsument entscheidet. Im Unterschied zu früher müssen die 'kleinen' Bands mittels Eigeninitiative versuchen, ihre Musik in der Welt zu verbreiten. Wenn ein gewisser Bekanntheitsgrad erreicht ist, gibt es jedoch mehr Geld zu verdienen als früher - vorallem wenn der Zwischenhändler 'grosse Plattenfirma' ausgelassen wird. Dies ist auch eine grosse Chance, dass vermehrt herzgemachte Musik wieder kommerziellen Erfolg haben kann, weil die kreativen Musikerschaffer direkt auf die Hörer treffen.

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